Doch hier liegt das Problem. Nicht nur die Autoren und Kommentatoren bleiben in den meisten Fällen anonym, auch die Betreiber der Website sind unbekannt. Laut Impressum ist kreuz.net "die Initiative einer internationalen privaten Gruppe von Katholiken in Europa und Übersee, die hauptberuflich im kirchlichen Dienst tätig sind". Eine Adresse ist im Impressum auch angegeben: im kalifornischen El Segundo. Hier steht auch der Server der Hetzseite.
Die Leugnung der Vernichtung der Juden steht dort in den USA nicht unter Strafe. So können die rechten Traditionalisten außerhalb des deutschen Rechtsraums ihr Unwesen treiben. Auf Anfrage der taz, wer für die Seite verantwortlich zeichnet, antwortet kreuz.net lapidar: "Grüß Gott. Kreuz.net gibt leider keine Interviews."
Immerhin ETWAS:
Die Amtskirche ist machtlos, kann sich nur distanzieren. Matthias Koop, Pressesprecher der Deutschen Bischofskonferenz: "Was kreuz.net veröffentlicht, ist schlimm und entbehrt jeder Grundlage." Der Begriff "katholische Kirche" werde missbraucht. "Kreuz.net gehört nicht zu uns."
Warum nicht früher? Warum nicht lauter? Warum nicht vielstimmiger?
Doch: immerhin!
(der Gerechtigkeit halber)